Zucht wird immer noch von vielen Leuten falsch verstanden. Nicht
nur, dass sich leider viele Vermehrer für einen Züchter halten,
sondern aus Unwissenheit sehen auch viele Welpeninteressenten
nicht die grossen Unterschiede zwischen einem echten Züchter
und einem Vermehrer.
Zucht bedeutet –
kontrollierte Fortpflanzung mit Ziel, die gewünschten
Eigenschaften behalten, bzw. verstärken und die unerwünschten zu
unterdrücken. Nie auf die Rechnung der Gesundheit. Also, sehr
sorgsame Partnerauswahl und sehr sorgsame Pflege und Kontrolle
der Nachzucht.
In jedem Land gibt es spezielle Klubs für die verschiedenen
Hunderassen. Dort organisieren sich die Züchter, dort werden sie
beraten. Diese Rassenklubs wiederrum sind in einem zentralem
Hundeverband des Landes vereinigt, der Zuchtbücher führt,
Ahnentafeln ausstellt, Nationale Titeln verleiht... Und dann
gibt es eine Weltorganisation FCI ( Fédération Cynologique Internationale),
die wieder diese Verbände überdacht, lenkt und unterstützt. FCI
ist im Jahre 1911 entstanden, zurzeit gibt es 86 Länder
(Verbände) als Mitglieder. Nach ihren Regeln garantiert FCI
gegenseitige Anerkennung der Ahnentafeln, der Hunderichter, der
Ausstellungen und damit vergebene internationale Hundetitel, und
schützt die Zuchtstättennamen.
Es
kann aber auch Gründe geben, dass ein sehr seriöser und guter
Züchter auf die Abgabe von FCI-Papieren verzichtet. FCI-Papiere
alleine, sagen nichts über die Qualität und Gesundheit der Zucht
aus!

Leider, nicht nur in der Hundezucht sind gute Züchter selten
geworden. Zu viele wollen nur den optisch perfekten Hund, ein
,,Schönheitsideal,, und auf Erbkrankheiten wird weniger geachtet.
Natürlich hat jede Epoche seine Schönheitsideale und Mode gehabt,
auch bei den Tieren, und immer waren andere Rassen beliebt,
oder bevorzugt. Da darf man aber nicht vergessen, dass es sich
um lebende Wesen handelt und nicht um Spielzeug, bzw. um ein
technisches Gerät, an welchem man ständig basteln und nach neuen
Trends etwas verbessern muss.
Es gibt Mängel und Fehler am Hund, die störend sind nur für
unsere Augen. Es gibt aber auch andere, die sich auf die
Gesundheit auswirken. Mit den letzteren sollte man keine
Kompromisse eingehen! Sonnst entstehen leidende Hundekreaturen,
die sogar bei den Ausstellungen gewinnen und zur Zucht
zugelassen werden können!!!, die aber nichteinmal normal
laufen können (viele Deutsche Schäferhunde), kaum mehr atmen
können (Möpse, Bulldoggen), an Herz und Gehirnkrankheiten leiden
(viele Cavalier King Charles Spaniel)… Das sind alles
eingezüchtete Erbkrankheiten, Folgen der Linienzucht (Inzucht)
eines Schönheitsideales. Wenn ein Hund dem Rassestandard
entspricht und schön aussieht, wird er bei den Shows
(Ausstellungen) zahlreiche Titeln bekommen. Mit diesem Hund will
dann jeder züchten, in dem Glauben, dass seine Nachkommen
genauso schön werden und genauso viel Titeln bekommen.
(Natürlich, welchen Züchter würde es nicht freuen?) Gene dieses
Hundes sind dann überall dabei. Aber! Wenn ein schlechtes,
vielleicht dazu noch verstecktes dabei war – Pech gehabt. Es
kann dann später zur Degenerierung, bzw. sogar zum Aussterben
der ganzen Rasse führen. Kein Hund, mag er noch so gut und
gesund aussehen, darf nicht alleine in Genpool einer Rasse
dominieren.
http://www.myspace.com/video/petwatch-info/pedigree-dogs-exposed-deutsch-1-4/104026540
http://www.myspace.com/video/petwatch-info/pedigree-dogs-exposed-deutsch-2-4/104004716
http://www.myspace.com/video/petwatch-info/pedigree-dogs-exposed-deutsch-3-4/104023739
http://www.myspace.com/video/petwatch-info/pedigree-dogs-exposed-deutsch-4-4/104001360
http://www.youtube.com/watch?v=VvI2xtqZgBI
http://www.youtube.com/watch?v=3thOe2bpQbI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=YorFN7gPQ14&feature=related
Hunde haben sich
Jahrhunderte entwickelt, je nach dem, für welche Tätigkeiten
sie benutzt wurden, oder sich geeignet haben. Vor über 100
Jahren begann man reine Rassen zu züchten. Es ist doch nicht so
lang her und schon jetzt stehen manche Rassen vor ihrem Abgrund.
Abgesehen von einer kleinen Gruppe Arbeitshunden, werden diese
nur an Aussehen gezüchtet.
Viele Leute denken gar
nicht daran, welche Rasse sie sich da anschaffen. Hauptsache
momentan ,,in,, oder ,,mir gefällt,,. Dass sich die Rasse
vielleicht für andere Tätigkeiten entwickelt hat, oder dass das
Aussehen des Hundes mit vielen gesundheitlichen Komplikationen
verbunden ist, wollen sie nicht wahr nehmen, oder ganz oft
wissen sie es gar nicht, weil sie sich darüber nie informiert
haben.
Mir wird wirklich
schlecht, wenn ich immer wieder sehe, dass sich Leute riesige
Hütehunde, Jagdhunde, Schlittenhunde usw. für eine kleine
Stadtwohnung anschaffen. Diese Hunde können nicht ausleben,
worauf sie Jahrzehnte geprägt wurden. So entstehen
,,Problemhunde,, welche ,,nicht, bzw. schlecht erziehbar,, sind.
In Wirklichkeit sind das aber ,,Problemmenschen,, die aus sich,
mittels eines Hundes etwas machen wollen, was sie nicht sind. Es
gibt doch jede Menge Gesellschaftshunde, welche für eine
Wohnung, bzw. Stadtleben geeignet sind. Als anderes Extrem sehe
ich die ,,Handtaschen Hunde,,,je kleiner, umso interessanter,
(in Anzeigen wurden sie schon als mini mini mini Zwerghund
angeboten) denen nicht einmal bewilligt ist, sich selbständig zu
bewegen. Und wenn auch kurz, vor lauter Goldketten, Pullovern,
Jacken mit Kapuzen, sogar Hosen und Dirndln, können sie sich
ohnehin nicht mehr. Ihr trauriges Schicksal – sie wurden als
lebende Accessoires, als lebender Modeschmuck gehalten.
In beiden Fällen sehe ich persönlich die Menschen, als gestört.
Laut Motto ,,je weniger im Kopf, umso mehr am Kopf,, müssen sie
sich mit solchen Hunden schmücken , dass sie damit
hervorstechen, wenn sie es anders schon nicht können.
Grossspitzzucht
Mit der
Gesundheitsproblematik, welche ich oben beschrieben habe, geht
es den Grossspitzen relativ gut. Vielleicht eben deswegen, dass
sie nie in die Mode gekommen sind, dass sie nie zu viele
Anhänger gefunden haben und damit die Notwendigkeit, an ihrem
Aussehen etwas dem Trend anpassen zu müssen. Mit anderen Rassen
verglichen, ist der Grossspitz von Erbkrankheiten verschont
geblieben. Lediglich auf Hüftgelenkdysplasie HD muss er vor
Zuchtzulassung untersucht (geröntgt) werden. Diese Erkrankung
der Gelenke entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten,
meistens aber bei den Hunden der grossen Rassen.
Dem Grossspitz droht
aber eine andere Gefahr. Das Aussterben. Es gibt zu wenig Hunde
und auch die sind schon zu eng gezogen. Man hat grosse Probleme,
einen geeigneten Hundepartner für Zucht zu finden. Es gibt
soundso schon wenig Interessenten für den Grossspitz und noch
weniger, die sich für die weitere Zucht entscheiden.
In jedem Land gibt es
unterschiedliche Zuchtregeln und Zuchtzulassungsbedingungen .
Von diesem Aspekt gesehen, schätze ich sehr, dass ich in
Österreich und nicht in Deutschland lebe. Auch wenn es nur
kleine Unterschiede sind, es sind welche. Was nämlich in
Deutschland nicht mit dem Standard und seinen Änderungen an
Grossspitze verloren gegangen ist, wird jetzt zunichte gemacht.
Es geht vor allem um die deutschen Züchter. Die wenigen, die es
gibt, können sich noch so viel um die Erhaltung des Grossspitzes
bemühen ,doch mit den deutschen Zuchtvorschriften kommen sie
nicht weiter. Die Rasse kommt nicht aus der Sackgasse. Wörtlich
übersetzt: Aussterben oder Inzucht. Ich erlaube mir zu
behaupten, wenn es die tschechischen Züchter ,,gestern,, nicht
gab, gäbe es den Grossspitz heute wahrscheinlich nicht mehr.
Jeder Grossspitzzüchter, egal aus welchem Land, macht auf seiner
Art das Beste, um die wunderbare Rasse gesund zu erhalten. Auch
wenn es manchmal mit dem Austritt aus dem Hundevereinmonopol
verbunden sein muss. Und auch die Wenige potentiellen, die an
Zucht dieser Rasse Interesse zeigen, entscheiden sich dann
letztendlich lieber für andere Rasse. In meinen Augen ist es
Schande für Deutschland, dass dieser Verein seine eigene
Nationalrasse lieber aussterben lässt, anstatt ein
realistisches, sinnvolles Zuchtprogramm ausgearbeitet zu
haben.
Dabei wäre die Rettung
nicht weit. Sogar aus eigenen Reihen, (den angrenzenden
Varietäten der Rasse, die noch mit breiterem Genpool
disponieren), was nur selten bei anderen Rassen möglich wäre.
Man braucht doch keine fremde Rasse einzukreuzen, lediglich
vielleicht ein bisschen Farbe akzeptieren. Was könnte schon
passieren, wenn man auch einen grösseren Grossspitz mit einem
grösseren Mittelspitz paaren würde? Die Form bleibt erhalten,
Charakter bleibt erhalten , der Grossspitz bleibt erhalten, weil
es sich doch um die selbe Rasse handelt. Es wäre auch nichts
Neues, nur an die Spitzgeschichte angeknüpft, wo die Grossspitze
ab 40 cm galten und ein bisschen mehr Farbe aufwiesen. Schwarz
– weiss, bzw. schwarz – wolfs Verpaarungen gab es früher auch
schon. Ein schwarzer Grossspitz mit weissen Pfoten oder grauem
Brustfleck (welcher bei solchen Verpaarungen entstanden ist) ist
nicht nur liebenswert, sondern auch für die weitere Zucht sehr
wertvoll. Diesen Züchter, die solche Verbindungen überhaupt
wagen, (zum Glück noch in anderen Ländern), gehört mehr
Aufmerksamkeit und Hilfe geboten. Stattdessen werden diese Hunde
in Deutschland mit dem Zuchtverbot verhängt. Ein Grossspitz
bleibt immer ein Grossspitz, ob er ein Abzeichen hat, oder
nicht. Und die Reinfarbenliebhaber werden immer noch auch reine
Farben wählen können.
Falls Sie sich also trotz diesen Schwierigkeiten zur Zucht des
Grossspitzes entscheiden, werden sie im Österreichischen
Spitzklub herzlich empfangen. Der liebevolle Vorstand wird Sie
gerne beraten und nach Möglichkeiten unterstützen.
Und was die Grossspitzzüchter in Deutschland, Holland,
Tschechien, oder Schweiz betrifft, nach meinen Erfahrungen
werden Sie in die ,,Grossspitzfamilie ,, freundlich
aufgenommen. Wenn Sie nur wollen, bekommen sie von den
erfahrenen Züchtern Rat und Hilfe. Und Eines habe ich noch
beobachtet. Es gibt kein Neid und kein Konkurrenzkampf, wie das
bei vielen Rassetierezüchtern oft der Fall ist. Weil da wollen
Alle nur das eine – einen gesunden Grossspitz zu erhalten.
(Anmerkung: überwiegend
habe ich über Grossspitzzüchter des weissen Grossspitzes
geschrieben, weil mit denen habe ich meine persönlichen
Erfahrungen gemacht. Ich nehme an, dass es bei den Schwarzen
aber auch nicht anders ist.)
Dass ich nach mehreren Jahren eine Grossspitzzucht in
Österreich (derzeit die Einzige) wieder beginnen kann, habe ich
mit der Rosa mehrere Ausstellungen und gesundheitliche
Untersuchungen absolviert und verschiedene Bedingungen erfüllen
müssen. Von den verschiedenen Richtern hat sie Bewertungen von:
SG 1, V 1, bis CAJC bekommen. Ausstellungen besuche ich mit der
Rosa aber nur sehr sporadisch. Einerseits züchte ich auch viele
andere Tiere und es gelingt mir nur selten, dass ich weg fahren
kann. Ich kann sie nicht alleine lassen. Anderseits ist für mich
nicht wichtig, ob ein Hund einen, drei, oder gar keinen Champion
Titel hat. Falls ein Hund die Zuchtbedingungen erfüllt hat, soll
er einen Spitz(en) Charakter haben und lieb und gesund soll er
sein. Natürlich ist es für den Züchter ein wunderbares Gefühl
und Freude, wenn sein Hund als Schönheit bestätigt wurde. Es ist
aber auch ein bischen Subjektivität bei den Richtern. An einem
Tag kann ein Richter eine bessere Bewertung geben, ein Tag
später kann ein anderer Richter eine Spur schlechtere Bewertung
geben. Etwas Eigengeschmack ist schon dabei. Aber ob mit, oder
ohne Titel, es wird sich nicht auf dem Charakter des Hundes
auswirken. (Mit dem Unterschied zu manchen Menschen bleibt die
Nase des Hundes nach einem Erfolg nicht nach oben verdreht.)
Trotzdem finde ich Ausstellungen als wichtig. Ein Hund lernt
etwas Anderes kennen, er trift viele Artgenossen, viele Menchen,
erlebt besondere Situationen und lernt damit umzugehen. Es ist
wichtig für sein Sozialverhalten. Die Züchter und Halter können
stolz ihre gepflegte Hunde zeigen, sich mit anderen Züchtern
treffen, Erfahrungen austauschen. Besucher können viele schöne
Hunde auf einem Platz bewundern, viele Hunderassen kennenlernen,
sich bei den Züchter informieren, was sehr behilflich bei der
Suche nach einem passenden Hund ist. Es ist immer etwas
Besonderes, mit wunderbarer feierlicher Atmosphäre, trotzdem
könnte es vielen Hunden und Ausstellern Stress bereiten.
Deswegen ist es Jedem überlassen, wie oft er zur Ausstellungen
geht. Es soll Spass machen und besonders dem Hund. Schliesslich
ist es auch keine billige Angelegenheit.


Rosa hat mit dem Ausstellungstress keine Probleme. Dafür ist
Frauchen doppelt so nervös.
In diesem Jahr (2012) werde ich meine Zucht mit der Rosa
beginnen. Dass für sie von den wenigen Zuchtrüden wegen der
engen Verwandschaft noch wenigere als Partner in Frage kommen,
habe ich längst gewusst. Und auch ein Rüde, der zu oft für
mehrere Hündinnen eingesetzt wird, bringt für die Zukunft nicht
viel Positives. Die Bemühungen einer Züchterin und einer
Rüdenbesitzerin, in Grossspitzzucht ein ,,frisches,, Blut zu
bringen, möchte ich nach meinen Möglichkeiten weiter führen.
Deswegen habe ich als Vater meines A – Wurfes den Deckrüden
Namens Kalle gewählt. Er ist ein Sohn von Arluk zum Kaisertrutz
und Deyna. Deyna ist in Weissrussland geboren, sie besitzt zwar
keinen Stammbaum, dafür ist sie eine Bereicherung, weil sie in
die Grossspitzzucht völlig ,,fremdes,, Blut gebracht hat. Der
Kalle selbst hat schon vor vielen Richtern bewiesen, dass er ein
excellenter Grossspitz und Deckrüde ist und selbstverständlich
bekommt sein Nachwuchs auch Stammbaum.
Für die weitere zukünftige Zucht habe ich einen Plan entwickelt.
Ich habe eine Züchterin gebeten, dass sie ihre, mit meiner Rosa
nicht verwandte Hündin mit einem bestimmten Rüden decken lässt,
der auch nicht zur Rosa verwandt ist. Aus dieser Verbindung
stammt unser Fiore ab,
den
wir als 9 Wöchigen adoptiert haben. Falls er sich gut entwickelt
und die Bedingungen für einen Deckrüden erfüllt, wird er ein
perfekter zukünftiger Partner nicht nur für Rosa sein, sondern
könnte er auch als Deckrüde für die Hündinnen von der Rosa –
Kalle Verbindung eingesetzt werden.

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