Geburt
Rosa hat uns ihren letzten Wurf unvergesslich gemacht und viel
Angst angejagt.
Vor Ostern habe ich die Küche neu ausgemalt und für Rosa ihre
Geburtskiste aufgestellt, da sie ziemlich intensiv unter dem
Sitzbank ihren Nest gegraben hat. Rosa kennt die Kiste schon und
den jungen Hündinnen hat sie auch gleich klar gemacht, wem sie
gehört. Leah, als sie klein war, hat Welpen schon mal erlebt,
für die neugierige Kissme war alles neu.
Am Ostermontag – den frühesten erwarteten Termin ist nichts
passiert, die Rosa hat die meiste Zeit in ihrer Kiste oder am
Balkon auf ihrem „Aussichtsturm“ (frisch renovierter Hundehütte)
verbracht.
Am Dienstag hat sich nichts geändert, am Mittwoch hat Rosa ihr
Abendessen nicht genommen. Bauch war schon unten und etwas
weicher, so dachte ich, dass es die Nacht kommt. Ich bin in der
Nacht bei ihr in der Küche geblieben. Nichts. In der früh hat
sie wieder Frühstück verlangt, war lustig, verschmust und am
Balkon fremde Katzen verbellt. Sie hat weiterhin ganz normal
gefressen, damit habe ich mit nächster Nacht nicht gerechnet.
Für Sicherheit habe ich sie diesmal ins Schlafzimmer genommen.
Die ganze Nacht hat sie durch das Zimmer gewandert, ich konnte
kein Auge zumachen. Am Freitag keine Änderung. Diese Nacht bin
ich wieder bei ihr in der Küche geblieben und am Sitzbank
geschlummert. Ab und zu hat sie etwas gehächelt, sonnst nichts.
Samstag abends, der 64.Tag habe ich mir lansam Sorgen gemacht
und zu meiner Tierärztin gefahren. Alles OK, Rosa fühlt sich
gut, Welpen sind lebendig,
sie will noch nichts machen. Bis 65. Tag, hat sie gesagt, ist es
völlig normal. Sollten sie am WE nicht kommen, oder sollte sich
etwas ändern, kann ich wieder kommen, oder kommt sie zu uns. Ich
soll die Rosa ein paar Stunden alleine lassen. Diese Nacht bin
ich gegangen, auch wenn die Rosa sehr dagegen war. Je 2 Stunden
bin ich aber gekommen und habe Welpen Bewegungen kontrolliert.
In der Früh war ihre schöne Decke komplett zerrissen.
Rosa hat es sich so vorgestellt.
Am Sonntag, 65 Tag war ich schon ziemlich unsicher. Es hat sich
nichts getan, Rosa hat sich nur heufiger abgeschleckt und ab und
zu kurz gehechelt. Sie hat kein Abendessen genommen. In der
Nacht habe ich die Tierärztin angerufen. Ich soll auf die
Scheideflüssigkeit aufpassen, sollte sie grün, oder braun
werden, sollte die Rosa Wehen bekommen oder sich schlecht
fühlen, so kann sie weitere Schritte einleiten. Ich soll aber
Ultraschalluntersuchung machen lassen. Keine Flüssigkeit, der
Rosa ginge es relativ gut, Welpen sind zu spüren. Die restlichen
4 Stunden bis in der Früh habe ich wieder mit ihr in der Gehege
verbracht und zeitlich morgens sind wir in die Klinik
gefahren. Es war Montag, der 66.Tag. In der Klinik haben gegen
meine Proteste erst Röntgen gemacht. (Sollte etwas schief gehen,
sie müssen die Anzahl der Welpen wissen und auch die Lage. Bei
dem Ultraschall sieht man meistens nicht alle Welpen.) Dann
wurde Ultraschall gemacht. Sie haben beim Ultraschall 3 Welpen
gesehen, sie sind schön reif, sie leben, alles OK. Das war das
wichtigste für mich. Auf dem Röntgenbild haben sie aber 4 Welpen
gesehen, ein davon schon in dem Geburtskanal. Bei der
Untersuchung hat die Rosa Fruchtwasser verloren. Ich sollte
schnell nach Hause fahren, die Welpen kommen jetzt. Vormittags
um 9:30 waren wir wieder zuhause. Ich warte auf Wehen, pressen –
stundenlang - wieder nichts. Gegen 15 Uhr rufe ich wieder meine
Ärztin an. Sie sagt, ich soll mit Rosa spazieren gehen. Dazu
musste ich die Rosa überzeugen. Schliesslich ist sie gegangen.
Nach einem halben Km hat sie sich umgedreht und wir müssten nach
Hause. Sie war so schnell, ich konnte kaum nachhatschen. Ich
dachte – endlich kommts. Zu Hause warte ich und warte – nichts.
Keine Wehen kein Pressen. Ich bin kein Angsthase, aber gezittert
habe ich schon. Ich rufe die Ärztin wieder an. Ich soll einen
sterillen Gummihandschuh nehmen, der Rosa die Scheide massieren
und wieder bewegen. Sollte sie einen grünen Ausfluss bekommen,
oder nicht auspressen können, so würde sie eventuell einen
Kaiserschnitt machen, aber sie will nicht überstürzen. Also habe
ich die Rosa wieder in Garten rausgetragen (sie wollte nicht)
und sie hat sich so bewegt, dass sie mir immer hinein abgehauen
ist. Zumindest etwas Bewegung über die Stiegen. Ich habe sie
massiert, den Ausfluss kontrolliert und plötzlich um dreiviertel
Acht am Abend war der Ausfluss etwas grünlich. Habe gleich
wieder die TA angerufen – sie sagt – aber jetzt kommts.
Tatsächlich. Rosa ist in die Kiste reingegangen, kurz gehechelt,
2-mal gepresst und 19:55 war der erste Rüde auf der Welt. Ohne
Hülle, voll mit dem Fruchtwasser in der Schnauze. Bis sich die
Rosa mit der Nabelschnur beschäftigt hat, habe ich ihn mit Kopf
nach unten umgedreht und schnell das Wasser aus der Schnauze
abbgesaugt. Dann hat er Laut gegeben und atmen angefangen. Nicht
mal eine Stunde später, nach kurzem Pressen ist um 20:50 ohne
Probleme eine Hündin geboren. Auch sie war ohne Fruchtblase. In
über eine Stunde, um 22:10 ist der zwete Rüde gekommen und auch
er war ohne Blase. Bei ihm habe ich auch das Fruchtwasser aus
der Schnauze entfernt und er hat sich dann gleich an meinem
Finger angesaugt. Bis sich die Rosa mit den jeweils gerade
geborenem beschäftigt hat, habe ich den Vorgänger schnell
gewogen. Haben alle drei schon die erste Milch bekommen, wartete
ich auf den vierten Welpen. Eine, zwei, drei Stunden. Nichts.
Keine Wehen, kein Pressen mehr. Ich habe die Rosa abgetastet, in
dem Geburtskanal nichts gespürt. In der Klinik haben aber 4
Welpen angekündigt. Ich rufe wieder die Ärztin an. Wir sollen
kommen, die Bewegung soll der Rosa auch helfen. Um 1:30 in der
Nacht packe ich die 3 Welpen in eine Hundebox, Rosa lässt sie
nicht aus den Augen und springt sofort ins Auto zu ihnen.
Diesmal fährt mein Mann, ich bleibe im Kofferraum bei den
Hunden. Die Ärztin untersucht die Rosa, sie spürt auch keinen
Welpen mehr. Gleichzeitig schaut sie sich auch die Welpen an,
sie sind schön und völlig in Ordnung. Rosa bekommt aber eine
Spritze, diese soll wieder Wehen hervorrufen und sollte ein
Welpe noch drinnen sein, so wird er kommen. Um 3:00 sind wir
wieder zu Hause. Ich warte auf die Wehen, sie sind kurz nach
unserer Ankunft gekommen. Rosa presst und presst – und nichts.
Rosa bekommt etwas Honig für die Stärkung. Ich warte noch und
vorbereite ich daweil das ursprüngliche Abendessen für die
anderen „armen“ hungrigen Hunde. Noch immer nichts. Ich gehe
noch raus, ich muss noch die Ziegen melken und füttern. Am
Abend gab es keine Zeit dafür. Ich komme zurück, nichts Neues.
Rosa bekommt frisch gemolkene Milch, die nimmt sie gerne an.
Dann legt sie sich in die Kiste und säugt weiter die Babys. Ich
denke, vielleicht haben sich in der Klinik doch geirrt, mir
haben sie das Bild doch gar nicht gezeigt. Nach dem letzten
Welpen sind mehr als 6 ½ Stunden vergangen. Ich gehe kurz noch
zum Computer um den Besorgten 2 kurze Nachrichten über das
glückliche Ende zu schreiben. Nach 10 Minuten, kurz vor 5 Uhr,
bevor ich mich ins Bett lege, kontrolliere ich nochmals die
Rosa. ... und was sehe ich? Ich zähle, ich zähle zweites mal,
drittes mal, nein, das ist keine Pfote von der Rosa, das ist der
vierte Welpe! Schon schön abgeschleckt und voll lebendig. Es ist
das dickste Mädchen. Was für ein Wunder nach so vielen Stunden!
Doch ein vollständiges Glückskleeblatt.
Diese Drama-Woche war eigentlich kein Drama. Von der Tierärztin
gibt es eine logische Erklärung.
Rosa wurde am 17.2. gedeckt und dann noch die nächsten 3 Tage
nachgedeckt. Vermutlich waren bei den ersten Decktagen die
Eizellen noch nicht da, bzw. waren noch nicht reif und die
Befruchtung hat erst später stattgefunden. Und damit war die
Geburt völlig in Termin. Das bestätigt eigentlich auch die
Tatsache, dass der Fiore am Anfang der Verpaarung nur wenig
Interesse gezeigt hat und Rosa hat sich so lange noch nachdecken
lassen.
Hochzeit
Nach 2-Jähriger Pause erwarten wir endlich wieder Welpen. Es
wird Rosas letzter Wurf, denn sie ist jetzt 7 Jahre alt. Für
diesen letzten Wurf habe ich schon lange als Vater der Welpen
also meinen Rüden FIORE (so wie beim B-Wurf) geplant. Es war
auch schon notwendig, denn Fiore konnte es nach all den Jahren
nicht mehr erwarten. Es wird bei uns vorerst auch der letzte
reine Wurf der „alten europäischen“ Grossspitze sein.
Nachher soll es Grossspitzwürfe mit meinen beiden jungen
Zuchthündinnen geben, die in Kanada unter den Namen - American
Eskimo Dog geboren sind, was ursprünglich Deutsche Spitze sind.
Diesmal müsste ich also überhaupt nicht weit zum passenden
Deckrüden fahren und habe mich gefreut, dass es etwas leichter
wird. Oh, wie ich mich wieder getäuscht habe. Schon vor der
Läufigkeit haben sich meine 2 Deckrüden wegen Konkurrenz vor
Eiversucht gebissen und verletzt. So war der Bastien jetzt schon
getrennt und ich musste noch eine Abteilung im Hause herrichten,
weil nicht nur die Rosa, sondern auch meine Leah zu gleich
läufig waren. Die Rosa sollte mit Fiore gedeckt werden, die Leah
noch nicht und Bastien muss sich auch noch etwas gedulden. Die
Trennung war kompliziert und wie es sich gezeigt hat, die
Verpaarung auch.
Als die Stehtage gekommen sind, habe ich Rosa mit Fiore zusammen
im grossen Garten rausgelassen. Wir haben 2 eingezäunte Gärten –
an einer Seite des Hauses einen ganz Kleinen, an der anderen
Seite einen sehr Grossen. In dem Kleinen habe ich nur Bastien
rausgelassen, so, dass er nicht so sehr von den läufigen
Hündinnen gereizt wurde.
Rosa war sehr willig, sie hat sich selbst dem Fiore angeboten,
schön stehen geblieben und ... nichts. Fiore hat sie kurz
abgeschleckt und ist weitergefaufen. Er ist allen Spuren von der
Leah gefolgt und hat darüber markiert. Die Rosa nach, hat ihm
keine Ruhe gegeben, aber Fiore hat Schnüffel nur für Leah
gehabt. Ich war sehr enttäuscht. Am nächsten Tag habe ich Rosa
und Fiore zu einem Spaziergang genommen, weit weg vom Haus, ins
Fremde, wo es keine Leahs Spuren gibt. Rosa hat getanzt, war
wieder sehr willig, aber Fiore ist ständig abgehauen, Richtung
nach Hause, Richtung Leah. Bis ich ihm jedesmal geholt habe, hat
Rosa aus Frust und Langweile nach Mäusen gegraben. Nach zwei
Stunden sind wir ohne Ergebniss nach Hause gekehrt. Später habe
ich noch ein Experiment ausprobiert – der kleine Garten. Wenn
der Fiore die Spuren vom Bastien, als Konkurrenten riecht, wird
er vielleicht williger. Nein, er hat Rosa abgeschleckt, hat sie
stehen lassen, hat sich vor die Türe hingesetzt und auf die Leah
gewartet. Ich war fassungslos, so etwas habe ich nicht erwartet.
Männer! Wie die meisten. Riechen sie eine jüngere fesche Frau,
so vergessen sie schnell ihre „Alte“. So habe ich dem Fiore
gedroht, sollte er seinen Pflichten nicht angehen, lasse ich die
Leah mit dem Bastien decken und Fiore kann weiter warten. Oder
Rosa, oder nichts. Enttäuscht habe ich am Abend die Rosa noch in
den Raum eingesperrt, wo Fiore war und bin zum PC gegangen. Nach
kurzer Zeit höhrte ich quitschen, laufe ich zurück und – Fiore
hat meine Drohung endlich wahr genommen. Rosa hat sich sogar in
den nächsten zwei Tagen noch nachdecken lassen. Nach jedem
Deckakt, nachdem sie sich sauber geputzt hat ist sie schnell
wieder zu ihrem Platz gelaufen und ernsthaft „ihr Nest
gegraben“. In den nächsten Tagen hat sie einen grossen Appetit
bekommen, sie bettelt ständig und ist aussergewöhnlich
verschmust, fast schon lästig, hungrig nach Streicheleinheiten.
Am Besten – ich würde den ganzen Tag ihr Bäuchlein streicheln.
Wir können uns also auf Welpen freuen, die ca. am Ostermontag
17.4.–20.4. 2017 geboren werden sollen.
Beide Eltern – Rosa und Fiore haben excellente Gesundheitswerte:
HD- A/A (frei) und prcd PRA- N/N (frei).
Die zu erwarteten Welpen werden (für die
Varietät Grossspitze) auch excellente Zuchtwerte haben:
Inzuchtkoefizient IK 2,45% und Ahnenverlust
AV 26,19% und das bei Vollständigkeitsindex VI
100% bekannten Ahnen ( ausgerechnet von 6 Generationen
www.datenbank-deutscher-spitz.de
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