Abschied
Mit der letzten – 11.
Woche sind die Geschichten über Welpen Rosas ersten Wurfes zu
Ende gegangen. Es ist die befürchtete Zeit gekommen, sich von
den Welpen verabschieden zu müssen. Natürlich , man weiss es vom
Anfang an, dass der Tag kommen wird, trotzdem ist es für keinen
seriösen Züchter, sich von den Welpen trennen zu müssen,
sicherlich nicht leicht. Als ich über die letzten Wochen, wenn
Allegro und Astra ausgezogen sind, geschrieben habe, habe ich
viel weinen müssen. Und ich weine auch jetzt, wenn ich diese
Zeilen schreibe, weil ich es damit nochmals erlebe. Würde ich
die Welpen aber behalten, so könnte ich nicht mehr züchten und
der Rasse Grossspitz wird damit nicht geholfen. Wie auch meine
Züchterkollegin aus der Schweiz sagte – „würden alle Züchter
ihre Welpen behalten, so hätten auch wir unsere Hunde nie
bekommen“.
Jeder Züchter hat seine Kriterien, nach welchen er die neuen
Familien für seine Welpen aussucht, weil jeder guter Züchter
will nur Eines – dass es den Welpen auch weiterhin gut gehen
wird. Vielleicht sind meine Kriterien ein wenig strenger, dafür
geht es mir jetzt mit meinem Gewissen leichter, weil ich weiss,
dass meiner Auswahl die richtige war und die Welpen haben ein
liebevolles Zuhause bekommen.
Rosa, dürfen wir
uns Deinen Allegro
mitnehmen? Du
kennst uns schon,
wir lieben ihn und
werden auf ihn
gut aufpassen.
Allegro ist am 21.7.2012 nach Klagenfurt
(Österreich/Kärnten) übersiedelt. Seine
neue
Familie
hat schon lange vor seiner Geburt (nach dem Tod ihres geliebten Grossspitzes Casimir),
auf ihn sehnlichst gewartet.
Allegro in Armen seiner neuen Eltern. Rosa beobachtet alles aus
dem Balkon. Ihre Blicke sind
gegenseitig verbunden. Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen,
mein kleiner „Riese“.
Ach, wie schwer ist es loszulassen.
Und so begleite ich den Allegro bis ins Auto,
wo ihn in dem für ihm vorbereiteten
Nestchen sein neues Fraudi übernimmt.
Auf Wiedersehen Allegro, Du kommst uns
bald
wieder besuchen.
Ein paar Tage später (dass es für die Rosa und mich nicht auf
einmal die schockierende Leere entsteht)
ist am 26.7.2012 die Astras neue Familie gekommen und die Astra
ist nach Ravensburg (Deutschland/Baden-Württemberg) ausgezogen.
Diese junge Dame ist nicht nur hübsch, sonder sie hat auch
grosses Herz für Tiere. Ihre
Persönlichkeit und ihr erster Kontakt mit den Hunden haben mich
viele Jahre zurück versetzt,
und ich habe mich, als junges Mädchen gesehen.
Diese Familie hat Aufgrund der grossen Entfernung die Astra
früher nicht besuchen kommen können, aber wir haben uns während
der Zeit schriftlich und telefonisch kennengelernt. Und ich
weiss, dass ich mich nicht getäuscht habe. Nach ihren, auch
schon verstorbenen Spitzenliebling, wird jetzt die Astra um
„Bewegung“ im Haus sorgen.
Noch ein Foto und noch ein Foto… und
vielleicht die Astra noch einmal laufen
zu lassen… um diese Zeit stoppen zu
können. Hilft nichts, es ist Zeit und
ich übergebe die Astra im Auto den
neuen Eltern, wo alles für sie für die
lange Fahrt schon vorbereitet ist.
Auf Wiedersehen Astra, ich komme
Dich bestimmt besuchen.
Ich bin den beiden
Familien sehr dankbar, dass sie mir alle Zeit, die ich für
meinen persönlichen Abschied von Allegro und Astra benötigt
habe, zu Verfügung gestellt haben. Obwohl die bevorstehende
Heimfahrt nicht gerade kurz war, haben sie nicht geeilt und
nicht gedrängt. Wir haben alles in Ruhe besprechen können und
ich habe so viel Zeit bekommen, dass ich wieder meinen
psychischen Ausgleich finden konnte. Jetzt werden es wieder die
Rosa und der „kleine „ Fiore, die meine volle Liebe brauchen.
Allegro und Astra haben an die Organisation: Spitz – Nothilfe
e.V.
www.spitz-nothilfe.de
für die Spitze und Spitzmischlinge, welche es im Leben nicht so
leicht hatten, einen Beitrag von 100,-€
(je 50,-) gespendet.
Geburt
Nach langem Warten sind am 14.5.2012 unsere ersten heiss
ersehnten Grossspitzwelpen zur Welt gekommen – 1 grosser Bub
(310 g) und 1 kleineres Mädchen (198 g).
Die Geburt war nicht leicht. Nach zwei Nächte, welche ich mir
mit nähen der Hundedecken verkürzt habe und später neben Rosas
Geburtskiste am Küchenboden geschlummert habe, hat mich noch
eine schlaflose Nacht erwartet. Es war der 63 Tag der
Schwangerschaft. Um ca. 13 Uhr hat Rosa die ersten Wehen
bekommen, deren Abstände sich mit der Zeit verkürzt haben. Um
16 Uhr hat die Rosa zu pressen angefangen. Es dauerte schon 1
Stunde, sie hat sich sehr geplagt, sogar 2mal laut geschrien.
Nachher habe ich gesehen 2 Hinterpfoten und Schwänzchen. Es ist
aber nichts weiter gegangen und das Welpe blieb stecken. Auf die
Ärztin zu warten, gab es jetzt keine Zeit, ich musste schnell
handeln. So, wie ich es bei manchen Ziegengeburten schon gelernt
habe – die nächste Wehe abwarten und ziehen. Alle Pfötchen
waren schon da – noch eine Wehe – und um 17. 53 war auch der
Kopf befreit. Die Rosa hat sofort gewusst, was sie tun muss. Sie
hat das Kleine geschleckt und geschleckt und geschleckt. Ich
habe schon Angst bekommen, dass sie ihn vor Liebe ganz weg
schleckt. Rosa hat ihn gleich bei ihr versteckt und geschützt.
Sie wollte ihn nicht zeigen, es gehörte nur ihr alleine. Ich
habe noch gar nicht gewusst, ob es Bub oder Mädchen ist.
Der Bub ist da.
17.53 Uhr, 310 g schwer und schon
mit wenig Pigment auf der Nase.
Rosa hat sich mit dem Kleinem so beschäftigt, dass sie nicht
mehr gepresst hat. (oder hat sie keine Wehen mehr bekommen ?)
Nach 2 Stunden hat sich immer noch nichts getan und ich musste
Ärztin anrufen. Sie war gleich da, weil sie mir nach der
Absprache schon ein paar Tage Bereitschaft gehalten hat. Die
Rosa hat eine Spritze bekommen, die wieder die Wehen
hervorgerufen hat und um 21.14 ist dann problemlos noch ein
Mädchen geboren worden. Die kleine Prinzessin war sehr tapfer,
dass sie es so lange Zeit ausgehalten hat.
Die kleine Prinzessin.
21.14 Uhr, 198 g.
Die Schnauze und Ohren sind so rosa,
wie der Name ihrer Mutter.
Ich bin bei der Rosa bis in der Früh geblieben und sie hat
perfekt die Kleinen versorgt.
Zwei süsse Wunder.
Den nächsten Tag ist wieder die Ärztin gekommen, hat Babys
kontrolliert und die Rosa hat noch eine Spritze zum reinigen
bekommen, dass wir sicher seien könnten, dass auch alles
rausgekommen ist. Erst nachher ist mir klar geworden, was für
ein Glück wir hatten, dass beide Welpen sich quitsch-verknügt zu
Wort meldeten.
Die Rosa haben wir mit der Kiste in das hinterste Zimmer
übersiedeln müssen, weil sie sehr heftig auf Geräusche, (auch
Leute und Autos, die sich weit weg von unserem Haus bewegt haben)
reagierte. Sie wollte ihre Kinder schützen und unter sich
verstecken. Unser Rüde Fiore, war gar nicht dabei, sie
akzeptierte ihn aber auch nicht , wenn er hinter der Türe vorbei
gegangen ist. Hinter 3 Türen und langem Gang hat sie jetzt volle
Ruhe. In den ersten Tagen wollte sie nicht einmal lulu- gehen,
ich musste sie entführen und auf Händen in den Garten tragen.
Inzwischen funktioniert es schon immer nach dem Essen und ihr
Appetit ist jetzt genauso gross, wie der von den Welpen. Und da
es so ein kleiner Wurf ist, haben die Beiden die ganze Milch nur
für sich. Sie hängen den ganzen Tag an den Zitzen, saugen und
schmatzen, und wachsen vor den Augen.
Glückliche
Rosafamile
Und ich sitze jetzt bei der Kiste, höre zu und kann nicht genug
bekommen, von den wunderbaren kleinen Wesen, die einmal richtige
Grossspitze werden und Jemanden im Leben glücklich machen werden.
Vorbereitung
Die Wurfkiste habe ich noch rechtzeitig bauen können, so, dass sich die Rosa
noch eingewöhnen kann. Nach der Aufstellung ist sie sofort hinein, hat alles
beschnuppert und abgeschleckt und damit gezeigt, dass sie mit meiner Arbeit
zufrieden ist.
Unsere Futterrunden macht sie schon lange nicht mit, sie wird
vom Fiore vertreten. Am liebsten liegt sie am Balkon, jetzt
teilweise auch in der Nacht und alles in Ruhe beobachtet. Ich
messe jetzt jeden Tag ihre Körpertemperatur, da man besser
abschätzen kann, wann es los gehen wird. Und das kann jetzt
eigentlich jeden Tag schon passieren.
Mein Korb (oder ist der
von Fiore ?) auf jeden Fall ist er
für uns schon zu klein.
Na endlich, die versprochene Kiste ist da. Was ist den da
los? Der grosse Schrank ist
Mal Probeliegen. weg und die Rosa
geht freiwillig hinter
Gittern? Wenn
sie mit der Kolaudation
fertig ist,
schaue ich mir das auch genau an.
Der erste Auslauf ist auch gross genug. Jetzt hat
mir Fraudi auch neue Decke genäht.
Bauabnahme abgeschlossen, den Neubau habe
ich
als bezugsfertig befunden und ich bin
wieder
müde, aber zufrieden.
Hochzeitsreise
Rosa ist am 11.3. und 12.3.2012 vom Grossspitz Kalle gedeckt worden.
Kalle hat alle meine und Rosas Erwartungen übertroffen. Rosa hat sich auf den
ersten Schnuff in Kalle verliebt. Dieser majestätische und wunderschöne Rüde
war nicht nur geduldig, sondern auch einfühlsam und zart gegenüber Rosa. Er hat
ihr die Zeit lassen und nicht gedrängt. Ein wahrer Gentleman!
Ein verliebtes Paar im Hotelzimmer und im Garten.
Ich habe mich für Dich schön aufgeputzt. Extra neues
Parfüm nur für Dich.
Na, wie findest Du mich, Kalle?
Spielen wir ein bisschen… Noch ein
Küsschen…
Rosa, Du bist die schönste Hündin in diesem Ein
gemeinsamer Brauttanz.
Garten, ich knie vor Dir – bitte heirate mich!
Okay, ich denke, dass ich bereit bin. Es war
schön mit Dir. Werden wir uns wieder
sehen,
Kalle?
Die ersten 2 – 3 Tage danach war die Rosa sehr ernsthaft und
ruhig. Sogar unseren kleinen Fiore hat sie ignoriert und mit ihm
nicht mehr gespielt. Jetzt ist sie wieder lustiger, aber mir
kommt es vor, dass sie mehr schläft. Ob sie wirklich aufgenommen
hat, werden wir nach Ostern mit Ultraschall feststellen können.
Fast sie trächtig ist, werden wir die Welpen zum Muttertag – 13.
Mai erwarten.
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